Die Fotoinstallation „In the prime of life“ im Park des Kulturguts Poggenhagen zeigt anhand von 27 Fotografien die persönliche Auseinandersetzung mit der Blüte des Lebens. Eine 40 Meter lange Holzbrücke führt über eine Blumenwiese und wird zur Ausstellungsfläche für vier KünstlerInnen des Cameo Kollektivs. Die Wiese, die Brücke, die Fotoarbeiten und der Park fügen sich zu einem dreidimensionalen Erfahrungsraum, der die BesucherInnen einladen möchte, sich auf den Weg zu machen und die verschiedenen Facetten der Blüte des Lebens zu erleben.
In the prime of life | In der Blüte des Lebens
Eine Fotoinstallation in Zusammenarbeit mit dem Cameo Kollektiv e.V.
Blütezeit. Die Wiese steht in Blüte. Pflanzen stehen in Blüte, werfen alles in die Waagschale.
Zenit, Hochzeit, Höhepunkt, Bestimmung, Vollendung, Kraft.
Noch vor letzter Reife, Abschied, Rückblick und Verschwinden.
Weitergabe und Erbe.
Menschen stehen in der Blüte.
Leben blüht.
Das Cameo Kollektiv ist ein Zusammenschluss von Menschen unterschiedlichster Herkünfte und Hintergründe. Sie verstehen sich als diverse Community, die eine Überzeugung eint: Wo unterschiedliche Denkweisen und Erfahrungswerte aufeinandertreffen, entsteht Großes. Aus dieser Überzeugung heraus setzen sich das Team seit 2014 dafür ein, die offene Vielfaltsgesellschaft sichtbar und erlebbar zu machen.
Neben zahlreichen Auszeichnungen wurde die Gruppe 2018 für ihr Engagement als eines der zehn besten Projekte beim Integrationspreis der Bundeskanzlerin in Berlin geehrt. 2022 hat das Kollektiv den Kulturförderpreis der Landeskirche Niedersachsen erhalten.
Alireza Husseini
Alireza Husseini wurde 1990 in Afghanistan geboren. Er wuchs in Mashhad, Iran, auf. Seit 2012 lernt er Kunstfotografie in Mashhad. Seit Ende 2015 ist er in Hannover ansässig. Seitdem betreibt Alireza umfangreiche Foto- und Ausstellungsaktivitäten in Deutschland und anderen Ländern.
Fotosammlung von Milena: Die Reise durch Farben und Gefühle
Milena ist eine professionelle Pop-Tänzerin, die zu fast jedem Lied tanzen kann, aber ihre größte Inspiration findet sie in der Musik von Billie Eilish. Besonders das Lied „Listen Before I Go“ hat einen tiefen Einfluss auf ihre Tänze. Diese Fotoserie ist eine visuelle Darstellung der emotionalen Reise, die durch die Texte des Liedes inspiriert wurde.
Umgeben von alten Gefühlen
Auf dem ersten Foto ist Milena von roten Farbtönen umgeben, die alte und falsche Gefühle symbolisieren. Die Intensität dieser Rot-Töne lässt sie kalt und taub erscheinen, was durch die blauen Elemente dargestellt wird, die für Kälte und emotionale Taubheit stehen.
Der Tanz der Transformation
Im zweiten Bild beginnt Milena zu tanzen, um den Zustand der Traurigkeit zu überwinden. Sie tanzt gegen die Farben Blau und Rot an, wobei ihre Bewegungen das Grün hervorrufen – ein Symbol für Hoffnung und neues Leben. Der Tanz markiert den Beginn ihrer Transformation.
Der Schmetterling der Hoffnung
Das dritte Foto zeigt Milena, wie sie einen aus ihren Händen geformten Schmetterling bewegt. Dies repräsentiert das Erscheinen neuer Lebensenergie, während die grünen Töne stärker werden und die Kälte und Taubheit zurückdrängen.
Die Farben des Lebens aufnehmen
Im vierten Bild ist Milena von allen notwendigen Farben umgeben. Sie versucht, diese Farben in sich aufzunehmen, was eine helle weiße Aura um sie herum erzeugt. Diese weiße Farbe symbolisiert Reinheit und Vollkommenheit.
Die Blüte des Lebens
Auf dem letzten Foto strahlt Milena in ihrer vollen Kraft. Die Farben um sie herum breiten sich aus und füllen die zuvor dunklen Flecken mit Leben. Sie hat die Blüte ihres Lebens erreicht und sich von dem Gefühl des „Deja Vu“ befreit.
Diese Fotosammlung erzählt die Geschichte von Milenas emotionaler Reise – von der Umklammerung alter Gefühle hin zur Selbstentfaltung und zur Blüte ihres Lebens.
Asrin Askendery
Asrin Askendery stammt aus Kurdistan, dem kurdischen Teil des Iran und hat fünf Jahre im irakischen Teil Kurdistans gelebt, dort als Grafikdesignerin und Künstlerin gearbeitet und sich „Reporter ohne Grenzen“ angeschlossen. Wegen der politischen Situation durfte sie im Iran keine Weiterbildung machen, deshalb setzte sie ihre Ausbildung als Grafikdesignerin im Selbststudium fort. Seit 2008 fotografiert sie und hatte seither zahlreiche Ausstellungen. Die erste trug den Titel Ein Moment des Nachdenkens, 2010 in Suleymania, Kurdistan, Frieden in schwarzweißen Momenten, 2014, bei der Photokina in Köln, „ME IN FRAGMENTS OF TIME AND SPACE“, 2019, im Pavillon Hannover und „GOTT BRAUCHT FRISCHE LUFT“2021,2022, In Zehntscheune in Stadthagen sowie im Pavillon Hannover. Im Iran konnte sie bislang weder ausstellen noch Fotos veröffentlichen. Fotografie bedeutet für sie, nicht Momente zu jagen, sondern Gedanken und Gefühle, was Menschen im Tiefsten Inneren beschädigt, auf Fotos zu zeigen. Sie hat inzwischen überdies der Philosophie und Informatik an der Leibniz Universität in Hannover studiert.
SYNOPSIS In der Blüte des Lebens: Was bedeutet es und wann erreichen wir sie? Wann erreichen wir diesen Höhepunkt des Daseins? Welche Rolle spielen Zeit und Raum in diesem Zusammenhang? Kann der Mensch diesen Höhepunkt des Daseins im digitalen Zeitalter und KI-Fortschritt wahrnehmen? Die „Blüte des Lebens“ ist ein metaphorischer Ausdruck für eine Lebensphase, in der wir uns vollkommen einfaltet, erfüllt und glücklich fühlen. Es ist ein Zustand der Selbstverwirklichung, in dem wir unsere Potenziale ausschöpfen und im Einklang mit uns selbst und der Welt um uns herum leben. Die „Blüte des Lebens“ für jeden Menschen individuell ist. Manche Menschen erreichen sie bereits in jungen Jahren, während andere ihr ganzes Leben lang danach streben. Es gibt keine festgelegte Zeit oder Reihenfolge. Wichtig ist, dass wir uns auf den Weg machen und uns aktiv um unsere persönliche Entwicklung bemühen. Zeit und Raum spielen in der „Blüte des Lebens“ insofern eine Rolle, als sie uns die Möglichkeit geben, Erfahrungen zu sammeln und zu lernen. Durch die Zeit hindurch entwickeln wir uns weiter und gewinnen an Reife. Der Raum bietet uns die Möglichkeit, uns zu endfalten und mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Ja, das ist durchaus möglich. Das digitale Zeitalter und der KI-Fortschritt bieten uns neue Möglichkeiten, uns zu informieren, zu vernetzen und weiterzuentwickeln. Es ist jedoch wichtig, dass wir uns nicht von der Technologie vereinnahmen lassen, sondern sie bewusst und sinnvoll nutzen. Der Schlüssel zur „Blüte des Lebens“ liegt nach wie vor in uns selbst. Fünf Geschichten, Fünf Perspektiven. In meinem Bestreben, die vielschichtige Bedeutung der „Blüte des Lebens“ zu erfassen, habe ich sowohl in der realen Welt als auch in den sozialen Medien zahlreiche Menschen befragt. Die Antworten waren so vielfältig wie die Menschen selbst, geprägt von individuellen Perspektiven, persönlichen Erfahrungen, Lebensumständen und inneren Zuständen. Trotz dieser Unterschiede fanden sich einige verbindende Elemente: Alle Befragten beschrieben Momente oder Zeitabschnitte in ihrem Leben, die sie als „Blüte des Lebens“ empfanden. Diese Erfahrungsberichte bilden die Grundlage für sechs Geschichten, die ich in Bildern festhalten möchte. Vereint in unserer Menschlichkeit: Die sechs Geschichten verdeutlichen, dass wir Menschen trotz aller Unterschiede in Herkunft, Heimat, Sprache, Kultur, Hautfarbe und Geschlechtsidentität viel Gemeinsames haben. Die Sehnsucht nach Glück, Erfüllung und Sinn im Leben verbindet uns alle. Geschichten, die berühren und inspirieren: Mit diesen Geschichten möchte ich einen Einblick in die vielfältigen Facetten der „Blüte des Lebens“ geben. Sie sollen berühren, inspirieren und zum Nachdenken anregen. Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg, um dieses erfüllende Dasein zu erreichen. Relevanz: Gemeinsamkeiten trotz Unterschiedlichkeit trotz unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Lebensumstände haben wir Menschen viel mehr Gemeinsamkeiten, als uns bewusst ist. Die Sehnsucht nach Glück, Liebe und Sinn im Leben ist universell.
Prova
Ich bin Prova. geboren und aufgewachsen in Bangladesch. Ich habe gerne Bücher und Geschichten gelesen, vielleicht habe ich deshalb meinen Abschluss in bengalischer Literatur gemacht. Ich konnte mich in die Charaktere der Geschichten, die ich gelesen habe, hineinversetzen und sie direkt vor meinen Augen darstellen.
Deshalb begann ich mit der visuellen Kultivierung.
Ich habe die Kamera kennengelernt, als ich Dokumentarfilm studierte. Ich war sofort begeistert und wurde schließlich für ein dreijähriges Abschlussprogramm in Pathshala (Foto Institut) aufgenommen. Eine meiner Arbeiten wurde beim DOK festivalen in Norwegen ausgestellt.
Nach Abschluss des dreijährigen Programms erhielt ich ein Stipendium für ein Studium in der Abteilung Dokumentarfotografie an der Fachhochschule Hannover.
Ausstellungen:
– 2020 Kunstgalerie Leine in Hannover
– 2021 Ausländerbehörde Hannover
– 2022 Kulturgut Poggenhagen
– 2023 Rautenstrauch- Joest- Museum Köln
– 2024 Kulturgut Poggenhagen
Das Leben ist nichts anderes als lebendige Fotografie. Jeder Lebensabschnitt war mit einer Reihe fotografischer Emotionen verbunden. Es ist mein Traum, meine Selbstbeobachtung über bestehende Ereignisse durch die Reise der Fotografie zum Leuchten zu bringen. Als leidenschaftlicher Beobachter des wirklichen Lebens bin ich immer bestrebt, meine Emotionen durch darstellende Kunst wie Fotografie auszudrücken.
Als ich Mutter wurde, begann ich, mich selbst kennenzulernen. Ich habe den Sinn des Lebens verstanden. Die Mutterschaft hat mich gelehrt, ein besserer Mensch zu werden.
In mir wächst eine kleine Seele heran. Wenn diese Seele auf dieser Erde landet, muss ich meinem Kind dieses wunderschöne Universum vorstellen. Ich muss ihm beibringen, wie man ein besserer Mensch wird, wie wichtig Moral, Liebe und Empathie sind. Deshalb muss ich meinem Kind ein gutes Vorbild sein, damit es von mir lernen kann. Dieser Gedanke motiviert mich, danach zu streben, ein besserer und vollständiger Mensch zu sein. Nachdem ich selbst Mutter geworden war, lernte ich, meine Mutter tiefer zu lieben. Ich verstehe zutiefst die Bedeutung der Menschheit. Die Mutterschaft hat mich wiedergeboren. und das ist die Blume meines Lebens
Dariush Safaei
Mein Name ist Dariush Safaei, 23 Jahre alt und komm aus dem Iran. Ich studiere aktuell Soziale Arbeit an der Fachhochschule. Es macht mich begeistert, mit neugierigem Blick die täglichen Momente und Details zu beobachten. Durch das Dokumentieren lasse ich meine Emotionen und Gedanken durch die Zeit reisen.
In der Blüte des Lebens
“Bound to Sunlight, | An das Sonnenlicht gebunden,
Spring blooms within you, | der Frühling blüht in dir auf,
In the prime of life. “ | in der Blüte des Lebens.“
Curiously observing and documenting everyday moments and details.
Jahr
- 23.Juni bis 8. September 2024
Ort
- Park
Mitwirkende
- KulturGut Poggenhagen e.V. & Cameo Kollektiv e.V.
Förderer
- Stadt Neustadt, Stiftung Calenberg-Grubenhagensche Landschaft, Flecke-Saaten-Handel